Der Kilchberger Schwinget fand einmal mehr hoch über dem Zürichsee, auf dem Gutsbetrieb «Uf Stocken» statt. Sonst immer am Sonntag wurde in diesem Jahr auf den Samstag ausgewichen, was Wettertechnisch ein guter Entscheid war, mit trockenem nicht zu heissem Wetter, ideale Bedingungen für ein gelungenes Schwingfest. Nur alle 6 Jahre findet dieser Anlass statt, seit dem letzten Kilchberger sind aber bereits 7 Jahre vergangen, anlässlich des Eidgenössischen Jubiläums Schwingfest 125 Jahre ESV, wurde das Kilchberger um ein Jahr verschoben. Leider musste dann aber Pandemie bedingt das Jubiläums Schwingen verschoben werden musste.
Unter den besten 60 Schwinger
der ganzen Schweiz, ist auch der Schaffhauser Jeremy Vollenweider. Vor
eindrücklicher Kulisse mit 6000 Zuschauern marschierten die Schwinger aller
Teilverbände ein.
Ein Hühnerhautmoment als die
Nationalhymne ertönte. Bereits das Anschwingen sollte Spannung pur ergeben, mit
Giger gegen Wicki im ersten Gang. Es blieb spannend bis zum Schluss, so waren
es noch 5 Schwinger die nach 5 Gängen sich noch Hoffnungen auf den Schlussgang
machen konnten. Am Schluss wurde von der Einteilung Giger Samuel und Wenger
Kilian für den Schlussgang bestimmt. Die Schlussgangdauer wurde auf 15 Minuten
angesetzt. Am Schluss reichten 1.22 Minuten und Giger bettete den
Schwingerkönig von 2010 ins Sägemehl. Erstmals in der 94- jährigen Geschichte
des Kilchberger Schwinget gab es einen Mehrfachsieg. Samuel Giger Rang 1a, Ott
Damian 1b und der Berner Staudenmann Fabian 1c. Somit sind gleich zwei
Nordostschweizer und ein Berner Sieger.
Jeremy Vollenweider (Beringen) konnte sich mit seiner hervorragenden Saisonleistung, den fünf gewonnenen Kränzen inkl. NOS-Kranz, für das Kilchberger Schwinget qualifizieren. Somit gehörte in den erlauchten Kreis der besten 60 Schwingern Schweizweit. Bereits am Mittwoch wurden die Paarungen für den ersten Gang veröffentlicht. Jeremy wurde als Gegner der Südwestschweizer Eidgenosse Duplan Steve zugeteilt. Nach 7 Minuten endete dieser Gang gestellt. Schlag auf Schlag ging es weiter, im zweiten Gang wartete der Berner Eidgenosse Aeschbacher Matthias, nach einigen Malen zusammengreifen musste aber Jeremy als Verlierer vom Platz. Noch vor der Mittagspause absolvierten die Schwinger den dritten Gang. Matthey Mickaël ebenfalls ein Südwestschweizer wartete auf Vollenweider. Er fand kein Rezept den Gegner auf den Rücken zulegen und musste bereits seinen zweiten gestellten Gang hinnehmen. Nach der Mittagspause wartete mit Werner Suppiger ein Innerschweizer als Gegner, für Vollenweider kein Unbekannter kennen sie sich doch vom Ringen und Nationalturnen. Beides sind Bodenspezialisten. Jeremy bracht Suppiger einige Male zu Boden, konnte Suppiger der auch als Verteidigungskünstler am Boden gilt in den 7 Minuten nicht überdrehen und auch dieser Gang endete Gestellt. Somit war für Jeremy das Kilchberger Schwinget bereits nach 4 Gängen zu Ende. Dennoch kann er stolz sein, dass er am Saisonhighlight dabei sein konnte.