Dienstag, 23. August 2016

Das Eidgenössische Schwingfest steht nun vor der Türe.

In Estavayer ist man vorbereitet. Das eidgenössische Schwingfest findet alle drei Jahre statt und man redet vom grössten Sport- und Volksfest der Schweiz. Es werden 250‘000 Zuschauer erwartet. 4000 Helferinnen und Helfer wurden gesucht welche alle in irgendeiner Funktion im Einsatz stehen werden.

Und unter all diesen vielen Zuschauern werden auch wir Schaffhauser vertreten sein. Wir werden den NOS Verband unterstützen und natürlich vor allem unsere drei Schaffhauser – falls dann alle am Start sind.

Mit Sicherheit starten werden Jeremy Vollenweider aus Marthalen und Daniel Thomi aus Wilchingen und aktuell wohnaft in Kanada. Er hat diesen Sommer erfahren, dass er als Auslandschweizer starten darf – seine Freude ist natürlich gross.

Der Begginger Simon Schudel steht immer noch auf der Ersatzliste. Seine Chancen stehen aber hoch dass er am Samstag ins Sägemehl steigen darf.


Mit allen und auch mit dem technischen Leiter Christian Heiss habe ich mich über den bevorstehenden Anlass unterhalten.

Christian Heiss meint zu seinen Schützlingen:
Jeremy Vollenweider: Durch die Fussverletzung vom NOS Nachwuchsschwingfest konnte sich Jerermy sicher nicht optimal auf den Höhepunkt vorbereiten. Nach den letzten Trainings bin ich aber sicher, dass er sein erstes ESAF positiv in Angriff nehmen kann.
Simon Schudel: ist als 5. Ersatzschwinger selektioniert worden. Da ist es im ersten Moment schwierig die Motivation zu behalten. Doch nach einigen Ausfällen rückt seine Teilnahme immer mehr in die Nähe, was auch wieder Kraft und Energie gibt. Körperlich ist Simon bereit, wichtig wird sein, dass er seine Nervosität im Griff hat.
Daniel Thomi: Für Daniel ist nur schon die Selektion als Auslandschweizer eine riesige Sache. In Kanada kann er zwar nicht so viel Schwingen, aber in den letzten Wochen hat er sich in unseren Trainings wieder sehr schnell anklimatisiert. Er kann mit grosser Freude in die Westschweiz reisen und den Anlass einfach geniessen.

Christian Heiss weiss man schon ob wir uns darauf freuen dürfen dass Simon Schudel starten darf?
Durch verschiedene Verletzungen ist Simon im Moment der erste Ersatzschwinger. Das heisst beim nächsten Ausfall ist er fix am Start.
Wann wird das entschieden werden?
Bis am Donnerstag weiss man mehr, aber theoretisch kann er noch bis am Samstagmorgen nachrutschen.

Was erhofft sich Christian Heiss von diesen drei Jungs?
Für alle Drei ist es die erste Teilnahme an diesem Grossanlass. Ich denke mit der Selektion haben sie schon recht viel erreicht und man sollte ihnen nicht zu viel Druck machen. Wenn sie aber den ersten Tag überstehen und am Sonntag noch dabei sind, dürfen sie schon sehr zufrieden sein.
Wie hast du dich als Technischer Leiter im speziellen auf diesen Anlass vorbereitet?
Ich habe mir in dieser Saison vermehrt die Schwinger von anderen Verbänden angesehen. Als Betreuer kann ich so den Schwingern des NOS vielleicht ab und zu einen Tipp zu einem Gegner geben. Aber extrem speziell habe ich mich nicht vorbereitet. Es ist ja für mich auch das erste Mal, dass ich als Betreuer dabei bin und ich werde auch noch lernen müssen 
Was wünschst du dir für die Schaffhauser Schwinger - inklusive unserem "Kanadier"?
Ich wünsche Ihnen, dass sie die vielen tollen Momente am ersten ESAF aufsaugen können. Sie sollen das Erlebnis geniessen und sich bewusst sein, dass es viele Schwinger gibt, die einen solchen Augenblick nie erleben werden. Natürlich wünsche ich ihnen (und mir) aber auch machbare Gegner und den einen oder anderen Sieg.

Jeremy Vollenweider selber meint: dass er sich sehr gut fühlt – der Fuss sei gut verheilt. Natürlich steigt die Anspannung und die Nervosität langsam. Seine Trainings waren wegen der Verletzung ein wenig reduziert. Sein persönliches Ziel ist, dass er den Samstag gut überstehen kann und somit dann am Sonntag Morgen nochmals in die Hosen steigen dürfte. Dieses Ziel hörte ich auch von Simon Schudel und von Daniel Thomi.

Daniel Thomi ist voller Vorfreude auf den Grossanlass. Auch bei ihm mache sich langsam die Nervosität bemerkbar. Er meint auch dass er am Wochenende als Kanadier starten wird – aber das Herz immer noch für die Schaffhauser mitschlägt.
Seit vier Jahren lebt er nun in der Region Vancouver. Dort trainiert er in einem Ringerklub und spielt Fussball für seine Fitness. Aus diesem Grund ist er auch früher in die Schweiz gekommen, dass er den ganzen August mit den Schaffhauser im Sägemehl trainieren konnte. Im Schwingkeller stellt er im Gegensatz zu früher einen Generationenwechsel fest. Viele der Aktiven aus Daniel Thomis Zeit sind in den letzten fünf Jahren zurückgetreten. Und viele der damaligen Buebe – stehen heute als die „Bösen“ bei den Aktiven im Sägemehl.

 In Kanada selber hat Daniel Thomi noch keine Schwingfeste bestritten – da diese nur im Osten durchgeführt werden. Das würde für ihn bedeuten 4-5 Stunden Flugzeit. Er absolviert 4-5 Schwingfeste pro Jahr entlang der amerikanischen Westküste. Meist in den Staaten Washington und Oregon. Aber auch da ist der Anfahrtsweg mit bis zu 9 Stunden ein spezielles Erlebnis.
Der Begginger Simon Schudel darf nun die nächsten Tage auf sein Aufgebot warten. Wegen der Verletzungsmeldungen im NOS Verband ist er nun auf den ersten Platz vorgerückt.

Er selber fühlt sich startklar für das Wochenende und würde sich natürlich auf den Startschuss freuen. Auch für das kleine Schaffhauser Team wäre es hilfreich wenn er starten darf. Dann können sich die Jungs gegenseitig motivieren und unterstützen. In der Vorbereitung hat er nichts Spezielles geändert. Er fühlt sich fit und motiviert den Samstag ebenfalls gut über die Bühne zu bringen in einer vollen Arena vor rund 52‘000 Zuschauern. Schön wäre es auch für ihn am Sonntagmorgen nochmals in dieser einmaligen Atmosphäre mitschwingen zu können. Er betont aber auch, dass er natürlich keinem seiner NOS Kollegen eine Verletzung oder Erkrankung wünscht – nur dass er den Startplatz bekommen kann. Ich denke diese Situation macht es für ihn im Moment etwas schwierig sich voll und ganz auf das Wochenende vorbereiten zu können.
Der Vorstand vom Schaffhauser Kantonalen Schwingerverband freut sich sehr mit rund 250 Schaffhauser Schwingerfreunden in die Westschweiz reisen zu können. Wir freuen uns auf den bevorstehenden Anlass und hoffen natürlich auch, dass der König am Sonntagabend aus der Ostschweiz kommen wird. Die Favoritenrollen haben hier ganz bestimmt die noch sehr jungen Schwinger Armon Orlik und Samuel Giger.
Bilder und Berichte zum bevorstehenden Schwingfest können Sie laufend auf unserer Homepage finden.